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L´Etoile (Bildergalerie)

L´Etoile – NW

L'EtoileTyrann im Tütü
Kurzweiliges Vergnügen:
Emmanuel Chabriers absurde Operette „Der Stern“ am Theater Bielefeld

König Ouf ist ein schräger Vogel, aber auch ein gefährlicher. Zu seinem Geburtstag pfählt er gern einen Regimekritiker. Nur will ihm den Spaß niemand gönnen. Alle loben den Tyrannen, der sich inkognito unter das Volk gemischt hat. Eine bizarre Situation, die Emmanuel Chabriers Operette „Der Stern“ zu Beginn aufreißt. Aber es wird noch bizarrer.

Denn kaum hat Ouf in dem Straßenhändler Lazuli ein Opfer gefunden, kommt der Hofastrologe Siroco mit einer Nachricht um die Ecke: Sollte Lazuli sterben, hat Ouf nur noch einen Tag zu leben. Und auch Siroco selbst wird den Tyrannen nur um eine Viertelstunde überleben.

L´Etoile – Opernwelt

L'EtoileNeuer Stern am Operettenhimmel
Opernwelt 1/2010 (Focus)

Bis zum Bersten ist dieses Stück mit echten Operetten-Ohrwürmern und musikalischen Raffinessen gefüllt, ist voller Charme, Frivolität und unverhohlenem Spaß am Absurden und besitzt sogar einen zündenden Cancan. Wenn es in der Welt mit rechten Dingen zuginge, müsste Emmanuel Chabriers „L´Etoile“ eigentlich an jedem Stadttheater Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ den Rang der meistgespielten französischen Operette streitig machen. Erstaunlicherweise aber ist die 1877 uraufgeführte Opéra-bouffe bis heute eine Rarität auf den Spielplänen: Selbst Operettenguru Volker Klotz lässt das Werk links liegen, und nicht einmal John Eliot Gardiners 1985 erschienene exemplarische Lyoner Einspielung konnte an dieser Missachtung viel ändern. Ob die soeben beim Bärenreiter Verlag erschienene Urtext-Edition dem „Etoile“ endlich zu seinem Recht verhilft, steht in den Sternen, zumindest aber nutzen in dieser Saison gleich drei Opernhäuser die Tatsache, dass das Aufführungsmaterial des Werks endlich problemlos verfügbar ist: Noch vor der Berliner Staatsoper, wo Simon Rattle und Gattin Magdalena Kozena im Mai 2010 den „Etoile“ funkeln lassen wollen, haben jetzt die Theater in Genf und Bielefeld zugegriffen.

L´Etoile – Der Opernfreund

L'EtoileDer Stern
Der Opernfreund

Es gibt sie noch die echten Sternstunden, kein Wunder bei dem Namen „L´etoile“, „Der Stern“, der Opera bouffe von Emanuel Chabrier am Stadttheater Bielefeld . Das unbekannte Werk um den tyrannischen König Ouf und den Straßenhändler Lazuli ist voll eigenen, grotesken, schwarzrandigem Humors, die Musik Chabriers kommt ganz aus der Tradition Offenbachs, jedoch viel raffinierter und lyrischer, denn Chabrier wurde nicht ganz umsonst dem „Wagnerisme“ in Frankreich zugerechnet, was jedoch weniger seinen „L etoile“ oder seinen „Le roi malgre lui“ betrifft, als seine Oper „Gwendoline“ oder das Fragment „Briseis“.

L´Etoile

Opera bouffe von Emmanuel Chabrier
Ausstattung : Tom Musch
Theater Bielefeld
Premiere: 7. November 2009

Pressekritik Der Opernfreund
Pressekritik Opernwelt
Pressekritik NW

Fanny und Schraube (Bildergalerie)

Fanny und Schraube – Tip

Fanny & SchraubeKein Geld für Ölfarben!
Die Neuköllner Oper startet mit der Uraufführung „Fanny und Schraube“ grandios in die Saison

„Erst das Herz – dann der Rubel“, gibt die geheimnisvolle Russin das Motto des Abends vor, bevor sie sich mit einem sanft geträllerten „Tschüssikowski“ verabschiedet. Da sind die beiden hanseatischen Möchtegern-Makler Schraube und Ignaz erst mal baff. Wollten sie dem Mann der Schönen doch soeben ein Haus in Berlin verkaufen, um mit dem Geld ihre Werft zu sanieren. Doch nun will der Investor lieber das Wandgemälde der dort lebenden Malerin Fanny erwerben.

Fanny und Schraube – rbb Kulturradio

Fanny & Schraube„Fanny und Schraube“
rbb Kulturradio, 28.8.2009

„Fanny und Schraube“, das klingt angenehm anspruchslos. Tatsächlich könnte man sich die Liebesgeschichte von Kai Ivo Baulitz auch als Film mit Audrey Hepburn vorstellen. Mit nur einer Stunde Dauer ist sie sogar kürzer als „Frühstück bei Tiffany“.

Ein Hamburger Schiffs-Pleitier namens Schraube will seine im Wert steigende Neuköllner Liegenschaft in Besitz nehmen (was man sich ungefähr so vorstellen darf wie Rolf Hochhuth im BE: Hier steht ein Mensch, lasst mich hier rein). Dabei stößt er auf eine freischaffende Hausbesetzerin, die zugleich malt, und verliebt sich. Ein hauchdünner Handlungsstrang von poetischer Vibrationskraft. Im Ernst: Wie verbohrt war die Neue Musik bislang, dass sie auf solch dankbare Sujets verzichtete!?

Fanny und Schraube (UA)

Jan Müller-Wieland/ Kai Ivo Baulitz
Neuköllner Oper
Bühne: Markus Meyer
Kostüme: Mathias Rümmler
Premiere: 27. August 2009

Pressekritik Tip
Pressekritik rbb Kulturradio

Martha (Bildergalerie)

Martha – Schweriner Volkszeitung

MarthaDie Kamera ist immer dabei
Hintersinnige Inszenierung der Flotow-Oper „Martha“ in Schwerin
Schweriner Volkszeitung Ostern 2009

Es fing ganz stilvoll an, als sich zur Premiere der Oper „Martha“ von Friedrich von Flotow am Donnerstagabend im Großen Haus des Mecklenburgischen Staatstheaters das Licht eindunkelte und mit schweren Akkorden die Ouvertüre begann. Die Staatskapelle musizierte unter der Leitung ihres Chefdirigenten Mathias Foremny spannungsvoll, mit noblem Klang und einer reichen Palette dynamischer Möglichkeiten. Diese musikalische Noblesse und Eleganz behielt sie den ganzen Abend über bei und bediente damit die Erwartungen der Flotow-Kenner vorzüglich. Dann schälte sich aus dem grauen Bühnenvorhang ganz allmählich ein Bild – die „Queen“. Nein, kein Foto. Überlebensgroß lächelte sie vom Vorhang herab, blickte auch zuweilen streng, atmete heftig. Ein Minenspiel, das sich jeweils zwischen den Bildern wiederholte und auf grandiose Weise stets Bezug nahm auf den Fortgang der Handlung. Und hinter Brillantcollier, Perücke und Schminke steckte – ein Mann, Jan Pawluczuk. Mehrmals bekam er Applaus für diese ergötzliche Anwesenheit.

Martha

Oper von Friedrich von Flotow
Staatstheater Schwerin
Ausstattung: Markus Meyer
Premiere: 9. April 2009
WA: 6. Dezember 2009

Pressekritik Schweriner Volkszeitung

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