La Forza del Destino – Online Musik Magazin

La Forza del DestinoOnline Musik Magazin, 03.10.12
Des Menschen Schicksal ist der Mensch

Mit Verdis Oper La forza del destino (Die Macht des Schicksals) ist dem jungen Andreas Hotz, mit Beginn der Spielzeit 2012/2013 neuer Generalmusikdirektor des Theater Osnabrück, ein grandioser Opernauftakt gelungen.

The Fairy Queen – FAZ

Fairy QueenFAZ, 15.3.2013
Nächtlicher Spuk erschüttert das Township
Kapstadt, den 14. März. Am letzten Wochenende gastierte das Concertgebouw Orkest aus Amsterdam in Artscape, dem innerstädtischen Theater- und Konzertsaal-Komplex Kapstadts. Eintrittspreise um die 70 Euro, das Publikum vorwiegend weiß, wohlbetucht. Zur gleichen Zeit wurde in einer nicht weit entfernten, aber völlig anderen Welt, nämlich im Joseph Stone Auditorium in Kapstadt Athlone, die Oper „Fairy Queen“ von Henry Purcell aufgeführt, im Rahmen des vierten „Umculo Cape Festival“. Der Kontrast könnte kaum größer sein.

The Fairy Queen – Financial Times

Fairy Queen

Financial Times, March 26, 2012

The Fairy Queen, UJ Theatre, Kingsway Campus, Johannesburg
By Brent Meersman

Umculo Cape Festival´s production of Purcell´s opera is socially engaged and artistically invigorating

In a country where the performing arts is perforce obsessed with “outreach”, “audience transformation” and “development”, this year´s Umculo Cape Festival production of Henry Purcell´s semi-opera The Fairy Queen  breaks ground on several fronts even as it raises eyebrows.

The Fairy Queen – Opernwelt

Fairy QueenOpernwelt Mai 2012

Purcell ohne Prunk

Talentschmiede Südafrika: Im dritten Jahr des Umculo/Cape Festivals ließen sich junge Musiker und Sänger von „The Fairy Queen“ verzaubern

Purcell´s „Fairy Queen“ in neunzig Minuten? Ein Ende des 17. Jahrhunderts uraufgeführtes Prunkstück für Londons höfische Gesellschaft frei nach Shapespeare´s „Sommernachtstraum“ mit jungen Chorsängern und Solisten, die gerade ihre ersten Schritte auf der Bühne machen? Kann das gut gehen? Es kann. Wer da an eine Schnapsidee oder Hochleistungssport für den Nachwuchs dachte, wurde im Rahmen des dritten Umculo/Cape Festivals in Südafrika eines Besseren belehrt. Das Team um den Dirigenten Gerben Grooten und Regisseur Robert Lehmeier hatte das Stück behutsam bearbeitet und die Mitwirkenden auf Vorstellungen in Johannesburg und Kapstadt gut 0vorbereitet.

 

Cabaret – musicals

CabaretMusicals Dezember 2011/Januar 2012 Heft 152

Mit “Cabaret” schrieb die Dresdner Staatsoperette im Januar 1976 DDR-Theatergeschichte. Es brauchte ganze 35 Jahre, um sich von der Bürde zu befreien und der damals mustergültigen Aufführung eine Neuinszenierung folgen zu lassen. Der ideologische Überbau ist mittlerweile Gegenwart und damit für das Regieteam um Robert Lehmeier eine Herausforderung, das Stück neu zu befragen. „Life is a Cabaret“ – ein Ebb/Kander-Song, dessen Titelzeile zum geflügelten Wort wurde. Lehmeier zeigt, wie extremes Gedankengut ganz nebenbei in die Welt kommt: Ein Blick, eine Geste, ein Halbsatz, eine Rede. Er überfrachtet diese Dresdner Aufführung nicht mit hinlänglich bekannter Symbolik und gibt damit dem Stück eine Schärfe, die sich dem Nostalgischen verweigert.

Turandot – Hannoversche Allgemeine Zeitung

Turandot„Liebesmacht im Politbüro“
Hannoversche Allgemeine Zeitung 22.8.2011

Es geht wieder rund in Braunschweigs Oper. Gut einen Monat, bevor sich im Großen Haus, das vor 150 Jahren eröffnet wurde, der erste Vorhang hebt, wird der historische Burgplatz der Stadt zur Bühne.

Vor acht Jahren gab es dort zum ersten Mal Oper unter freiem Himmel. Damals gab man „Carmen in der Arena“ – auf einer runden Bühne im Zentrum der 1300 Zuschauerplätze. An diesem Aufbau hat sich bei den alljährlichen Sommerproduktionen nichts geändert: Die Oper bleibt im Mittelpunkt. Das unterscheidet die Braunschweiger Produktionen in vieler Hinsicht von anderen Open-Air-Projekten wie etwa zuletzt Katharina Thalbachs „Zauberflöte“ am Wannsee. Dort steht oft eher der Ort (Oper am See!) im Vordergrund. In Braunschweig, wo der Platz mit dem berühmten Bronzelöwen ja auch eine spektakuläre Kulisse bildet, bemüht man sich dagegen, Musiktheater zu machen, das auch in geschlossenen Räumen funktioniert.

King Arthur – Opera

Szenenbild King Arthur„King Arthur Kapstadt“
Opera  May 2011

South Africa
Cape Town

The idea of introducing children at a young and impressionable age to the world of opera is by no means new: in 1949 Britten´s now rather dated and somewhat precious Let´s Make an Opera appeared; there is also Alan Ridout´s moving The Burning of Jan Palach (sadly still unpublished), which caught the spirit of 1970s pro-democratic protest; Malcolm Williamson added to the repertoire with Julius Caesar Jones and The Happy Prince; and the South African composer Peter Louis van Dijk has composed a highly effective work for young performers based on the same Oscar Wilde story.

Bordellballade – Rhein-Zeitung

Bordellbalade„Dreigoscherlnstück“: Koblenzer „Bordellballade“ unterhält tiefgründig
Rhein-Zeitung

Koblenz. Manchmal liegt in einem kleinen Buchstabendreher schon der ganze Unterschied. Zum Beispiel wenn aus der „Dreigroschen“-Oper von Bert Brecht und Kurt Weill das „Dreigoscherln“-Stück von Fanzobel und Moritz Eggert wird. Eine Puffmutter und ihre beiden Dirnen mit Namen Rosl, Ferkel und Zuckergoschl: Da entwirft der österreichische Autor Franzobel ein Personal wie aus einem Mutzenbacher-Erotikroman. Und er bleibt zunächst auch nah an Konstellationen, wie man sie aus der „Dreigroschenoper“ oder „Mahagonny“ von Brecht/Weill zu kennen glaubt.

Bordellballade – Deutschlandradio Kultur

BordellbaladeDeutschlandradio Kultur, 4.3.2010
Die Rückkehr des  Songs
Uraufführung der „Bordellballade“ beim Kurt-Weill-Fest in Dessau

Bereits über den Untertitel kann man stolpern! Die Bordellballade ist nicht eine Oper für „drei Groschen“, sondern eine mit „drei Goschen“ – auf österreichisch: mit drei losen Mundwerken. Aber dennoch hat man natürlich beim Kurt-Weill-Fest Brechts „Dreigroschenoper“ gedacht. Beziehen sollte man sich allerdings auf Weills „Mahagonny-Songspiel 1927“, eine eigenständige Vorstufe zur Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“: so die Vorgabe für dieses Auftragswerk, die auch für die zur Eröffnung gezeigte Uraufführung von Helmut Oehrings „Offene Wunden“ galt.

L´Etoile – NW

L'EtoileTyrann im Tütü
Kurzweiliges Vergnügen:
Emmanuel Chabriers absurde Operette „Der Stern“ am Theater Bielefeld

König Ouf ist ein schräger Vogel, aber auch ein gefährlicher. Zu seinem Geburtstag pfählt er gern einen Regimekritiker. Nur will ihm den Spaß niemand gönnen. Alle loben den Tyrannen, der sich inkognito unter das Volk gemischt hat. Eine bizarre Situation, die Emmanuel Chabriers Operette „Der Stern“ zu Beginn aufreißt. Aber es wird noch bizarrer.

Denn kaum hat Ouf in dem Straßenhändler Lazuli ein Opfer gefunden, kommt der Hofastrologe Siroco mit einer Nachricht um die Ecke: Sollte Lazuli sterben, hat Ouf nur noch einen Tag zu leben. Und auch Siroco selbst wird den Tyrannen nur um eine Viertelstunde überleben.

L´Etoile – Opernwelt

L'EtoileNeuer Stern am Operettenhimmel
Opernwelt 1/2010 (Focus)

Bis zum Bersten ist dieses Stück mit echten Operetten-Ohrwürmern und musikalischen Raffinessen gefüllt, ist voller Charme, Frivolität und unverhohlenem Spaß am Absurden und besitzt sogar einen zündenden Cancan. Wenn es in der Welt mit rechten Dingen zuginge, müsste Emmanuel Chabriers „L´Etoile“ eigentlich an jedem Stadttheater Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ den Rang der meistgespielten französischen Operette streitig machen. Erstaunlicherweise aber ist die 1877 uraufgeführte Opéra-bouffe bis heute eine Rarität auf den Spielplänen: Selbst Operettenguru Volker Klotz lässt das Werk links liegen, und nicht einmal John Eliot Gardiners 1985 erschienene exemplarische Lyoner Einspielung konnte an dieser Missachtung viel ändern. Ob die soeben beim Bärenreiter Verlag erschienene Urtext-Edition dem „Etoile“ endlich zu seinem Recht verhilft, steht in den Sternen, zumindest aber nutzen in dieser Saison gleich drei Opernhäuser die Tatsache, dass das Aufführungsmaterial des Werks endlich problemlos verfügbar ist: Noch vor der Berliner Staatsoper, wo Simon Rattle und Gattin Magdalena Kozena im Mai 2010 den „Etoile“ funkeln lassen wollen, haben jetzt die Theater in Genf und Bielefeld zugegriffen.

L´Etoile – Der Opernfreund

L'EtoileDer Stern
Der Opernfreund

Es gibt sie noch die echten Sternstunden, kein Wunder bei dem Namen „L´etoile“, „Der Stern“, der Opera bouffe von Emanuel Chabrier am Stadttheater Bielefeld . Das unbekannte Werk um den tyrannischen König Ouf und den Straßenhändler Lazuli ist voll eigenen, grotesken, schwarzrandigem Humors, die Musik Chabriers kommt ganz aus der Tradition Offenbachs, jedoch viel raffinierter und lyrischer, denn Chabrier wurde nicht ganz umsonst dem „Wagnerisme“ in Frankreich zugerechnet, was jedoch weniger seinen „L etoile“ oder seinen „Le roi malgre lui“ betrifft, als seine Oper „Gwendoline“ oder das Fragment „Briseis“.

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