„Liebesmacht im Politbüro“
Hannoversche Allgemeine Zeitung 22.8.2011
Es geht wieder rund in Braunschweigs Oper. Gut einen Monat, bevor sich im Großen Haus, das vor 150 Jahren eröffnet wurde, der erste Vorhang hebt, wird der historische Burgplatz der Stadt zur Bühne.
Vor acht Jahren gab es dort zum ersten Mal Oper unter freiem Himmel. Damals gab man „Carmen in der Arena“ – auf einer runden Bühne im Zentrum der 1300 Zuschauerplätze. An diesem Aufbau hat sich bei den alljährlichen Sommerproduktionen nichts geändert: Die Oper bleibt im Mittelpunkt. Das unterscheidet die Braunschweiger Produktionen in vieler Hinsicht von anderen Open-Air-Projekten wie etwa zuletzt Katharina Thalbachs „Zauberflöte“ am Wannsee. Dort steht oft eher der Ort (Oper am See!) im Vordergrund. In Braunschweig, wo der Platz mit dem berühmten Bronzelöwen ja auch eine spektakuläre Kulisse bildet, bemüht man sich dagegen, Musiktheater zu machen, das auch in geschlossenen Räumen funktioniert.